Thanksgiving - Fressattacke

Freunde,

heute ist Thanksgiving, einer der schönsten amerikanischen Feiertage. Kurz und gut geht es eigentlich nur um's liebhaben, Essen und beisammensein. Also praktisch Weihnachten ohne Religion und Geschenke.

Bevor ich euch von meinem Thanksgiving hier erzähle, möchte ich den Tag nutzen um einfach mal danke zu sagen.

Danke an meine Familie, besonders Mama, Papa, Anna und Thomas.

Danke an alle Freunde die mir regelmäßig schreiben und mich auf dem Laufenden halten, ganz besonderen Dank an; meinen Politikinformant, meinen Fußballkommentator, meine Heimatreporterin, die Briefeschreiberin und meine Lieblings-WG. Ihr wisst wen ich meine.

Danke an alle, die sich regelmäßig die Mühe machen und meine literarischen Ausbrüche lesen. Ich hoffe es ist nicht allzu langweilig ;-)

Besonders dankbar bin ich aber für meine liebenswerte Hostfamilie, die dieses Jahr erst möglich macht und meine neuen Freunde. Ohne euch wäre ich aufgeschmissen. Ihr seid verrückt, aber damit komme ich klar :-D

Also. Thanksgiving.

Heute sind wir bei Tante Elena eingeladen, sie hat beschlossen knapp 25 Leute zu bekochen. Unsere Konstellation ist irgendwo zwischen merkwürdig und urkomisch: ihre russische Seite der Familie, seine amerikanisch-jüdische, naja und ich.

Als wir angekommen sind gab es zum Empfang Käse und Wein, für die Kinder auch Weintrauben und Früchtebrot. Ich glaube ich kenne seit heute auch das letzte schwarze Schaf der Familie. Sogar die berühmt-berüchtigte Inna, Elenas Schwester, ist eingeflogen, aber zu ihr wann anders mehr.

Es ist mir fast schon unangenehm, aber ich hatte noch nie so eine helle Freude an einem Vogel. Unser 26 Pfund schweres Prachtexemplar von einem Truthahn sah aber auch wortwörtlich zum Anbeißen aus. Die Kids wurden an den kleinen Tisch in der Küche verbannt und wir haben uns ins Esszimmer gequetscht. Irgendwie habe ich es fertig gebracht in der Mitte zu landen und konnte so links und rechts die Lauscher aufsperren. Von einem Monolog über eine Modellzugausstellung, über die Vorzüge von kasachstanischem Essen bis hin zu einer Diskussion über den Unterschied zwischen "falls" und "wenn" habe ich so ziemlich alles gehört. Ich sag's ja. Wir passen nicht so ganz zusammen :-D

Das Essen war übrigens der Wahnsinn, ich stelle fest; ich mag Truthahn. Aber es ist, wie es ist, da Dessert ist und bleibt mein Lieblingsgang. Selbstgemachter Chocolate-Mud-Cake ist halt einfach eine Klasse für sich.

Wir haben auch noch gewichtelt und frau hat Kuschelsocken gewonnen *.* Uuuuh!

Da heute der zweite Abend von Hanukkah ist haben wir uch zusammen die Minora angezündet und meine Lieben haben - irgendwas- auf hebräisch gesungen. Ich weiß nicht was, aber irgendwie war's schön.

Soo, gewässert, gefüttert, ab ins Bett mit uns!