Passover - Abendmahl mal anders

Liebe Leute,

 

gestern und heute hat meine Familie Passover gefeiert. Das steht symbolisch für die Befreiung der Juden aus Ägypten. Passover heißt auf deutsch Pessach oder Passah.

Es gab also an beiden Abenden große Familiendinner und von Montag bis zum 22.04. wird gefastet. Kein Getreide (also auch kein Reis, Mehl oder Nudeln -.-), keine Hefe, kein Backpulver.... und keine Erdnüsse. Warum ausgerechnet keine Erdnüsse habe ich nicht ganz verstanden, aber nun gut :)

Meine Hostkids mussten Gott sei Dank nur den Montag mitfasten, ansonsten wären wir den beiden bald an die Gurgel gegangen. Ohne Knabberzeug und Brot machen die Kids es nicht lange!

Ich sage es euch, es ging drunter und drüber. Den ganzen Tag wurde ein koscheres Gericht nach dem anderen vorbereitet und es wird tonnenweise koschere Matze gefuttert - das kennt man zum Beispiel aus der Kirche, wenn die von ungesäuertem Brot reden. Ich kann jetzt also aus Erfahrung sagen, dass ich die selbe Art Knäckebrot gegessen habe wie Jesus :-D

Außerdem gibt es Wein. So. viel. Wein. Das kann aber auch an meiner Familie hier liegen.

Wenn man dann abends endlich alle beisammen hat und das Essen auf dem Sedertisch steht wird die Haggada gelesen. Das ist praktisch die Nacherzählung von Exodus, also die Geschichte der Juden in Ägypten von Anfang bis Ende. Teilweise ist das auch auf Hebräisch, witzigerweise kann man ls deutscher das ganze spontan runterlesen, wenn es in lateinischen Buchstaben ausgeschrieben ist.

Es wird also eine halbe Stunde bis Stunde lang gebetet, gesungen, getrunken uuuuuund das Brot gebrochen. Kennt man ja praktischerweise schon. Ich muss sagen, diese zwei Tage waren ein einziger Ahaaaaa-Effekt für unsere Ostergeschichte.

 

P.S. Es gibt hier so eine Art "Pudding", die gar kein Pudding ist und das ist irgendwie ein Matze-Apfel-Auflauf. Suuuper lecker. Ich glaube wenn ich heimkomme koche ich erstmal jüdisch :)

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Freitag, 25 April 2014 14:46)

    Hallo Sarah,
    das hört sich alles sehr spannend an. Da wäre ich gern dabei gewesen.
    Ein klein bisschen Ähnlichkeit sehe ich da mit der Agape am Gründonnerstag (von wegen Brot brechen und Wein trinken). Auf ein jüdisches Mahl, von dir zubereitet, freue ich mich jetzt schon :-)